Heliumflaschen – sichere Handhabung

Heliumflaschen - sichere HandhabungWir alle kennen sie – die Heliumballons, die uns nicht nur auf dem Jahrmarkt förmlich verfolgen. Auch auf Kinderpartys sind sie gerne gesehene Gäste, die von den Kleinen auch nach Hause mitgenommen werden können. Es ist nicht unbedingt notwendig, diese Ballons ausschließlich vom Fachmann, vollständig gefüllt, zu beziehen. Man kann dies auch selber machen. Aber Vorsicht: Der Umgang mit den Heliumflaschen ist nicht ganz ungefährlich bzw. sollte auf jeden Fall fachgerecht sein, um eventuelle Unfälle zu verhindern. Schauen wir uns an, wie es richtig geht.

Warum können Luftballons fliegen?

Haben Sie auch schon einmal feststellen können, dass selbst aufgeblasene Luftballons immer nur kurz aufsteigend, um dann wieder auf dem Boden zu landen und dort gelangweilt liegen zu bleiben? Sollten sie aber nicht hoch in die Luft steigen? Leider können Luftballons nur dann in die Luft steigen und auch dort verbleiben, wenn sie mit Helium gefüllt sind. Denn Helium ist viel leichter als unsere Umgebungsluft. Deshalb können mit Helium gefüllte Ballons aufsteigen. Dies gilt übrigens auch für die lustigen Ballonfiguren. Sie stehen unter anderem aufgrund des Auftriebs, den sie vom Helium erhalten.

Achso: Helium ist übrigens auch dafür verantwortlich, wenn jemand mit einer Mickey-Mouse-Stimme spricht. Die Stimme klingt nach dem Einatmen dieses Gases wesentlich höher. Aber bitte: Immer nur unter der Kontrolle eines vernünftigen Erwachsenen diese Späße ausprobieren. Zu viel Helium kann durchaus schädlich auf die Gesundheit wirken.

Wie kommt das Gas aus der Heliumflasche in den Luftballon?

Schauen wir uns auf dem Jahrmarkt um oder beobachten den Luftballon-Künstler, so werden wir feststellen, dass dort mit großen Druckluftflaschen hantiert wird. Diese Heliumflaschen stehen unter großem Druck, weshalb das Gas nur mittels eines geeigneten Sicherheitsverschlusses abgegeben werden kann. Diese werden in regelmäßigen Abständen kontrolliert, sodass sie gefahrlos verwendet werden können.

Wer in den eigenen vier Wänden Luftballons mit Helium füllen möchte, wird hierfür einiges in Gang gesetzt werden müssen:

  • Zunächst muss im Fachhandel eine Heliumflasche besorgt werden. Da diese natürlich nicht in unbegrenzter Zahl vorhanden sind, sollte man zeitig vor dem Termin reservieren, damit der Spaß auch tatsächlich losgehen kann.
  • Für den Transport nach Hause ist sicherzustellen, dass die Heliumflasche auch tatsächlich heil ankommt. Somit sie im Fahrzeug gut zu befestigen. Sicherheitshalber sollte bei einem Heliumtransport immer das Fenster geöffnet bleiben. Würde Gas bei geschlossenem Fenster austreten, könnte es zu Atemnot oder gar einem Atemstillstand kommen.
  • Die heimische Lagerung sollte kühl und dunkel sein. Zudem sollte eine gute Lüftung in diesem Raum vorhanden sein.
  • Für Kinder ist die Heliumflasche grundsätzlich unzugänglich zu halten. Sie dürfen NIEMALS mit der Heliumflasche hantieren!
  • Werden die Luftballone gefüllt, so ist das Ventil mit großer Sorgfalt zu bedienen. Bei der Abholung sollte die Ausrüstung gut geprüft werden, ob alle Funktionen gängig sind und das Ventil in gutem Zustand ist.

ACHTUNG – NICHT ZULÄSSIG

Wir kennen das Bild aus vielen Kinofilmen: Mehrere Ballons, mit Helium gefüllt, werden zusammengebunden und etwa aufgrund einer Geburtstagsfeier oder einer Hochzeit gebündelt in den Himmel geschickt. DAS ist leider aber nicht zulässig.  Allerdings ist es zulässig, einzelne Ballons steigen zu lassen. Sollte es sich um ein Luftballonrennen handeln, so dürfen die Absender-Anhänger nicht größer als DIN A6 ausfallen. Und diese sind ja im Fall eines Luftballonrennens notwendig. Woher soll man sonst wissen, wie weit der einzelne Luftballon geflogen ist.

Es sollte sich von selbst verstehen, dass brennbares Gas und schwere Gegenstände nicht an Heliumballons befestigt werden dürfen.

Was gibt es beim Umgang mit Helium noch zu beachten?

Auch wenn es schon gesagt wurde: Helium sollte nicht eingeatmet werden. Ja, richtig – die Mickey Mouse Stimme. ABER wer tatsächlich einen tieferen Atemzug nimmt, der kann im schlimmsten Fall einen Atemstillstand herbeiführen. Daher ist auch stets auf die korrekte Lüftung des Raumes, in der die Heliumflasche verwendet wird, zu achten. Wer die Option hat, das Befüllen der Ballons im Freien bzw. unter einem gut belüfteten Unterstand oder in einem Partyzelt vorzunehmen, sollte diese einem Raum im Inneren eines Hauses auf jeden Fall vorziehen. Es gibt jedoch einen weiteren Grund, warum man ganz besonders Kinder nicht am Helium schnuppern lassen sollte. Kinder reagieren auf äußere Einflüsse empfindlicher und gleichzeitig intensiver als Erwachsene. Daher kann schon eine winzige Menge eine extreme Reaktion hervorrufen. Dieses Risiko sollte man einfach nicht eingehen wollen.

Helium ist recht heimtückisch, denn eine Bewusstlosigkeit kann sich innerhalb von Sekunden, vollkommen ohne Vorzeichen, einstellen. Wird das Gas Helium auch noch direkt aus der Flasche eingeatmet, kann sich ein weiterer Risikofaktor aufgrund des Drucks, mit dem es die Flasche verlässt, hinzugefügt werden. Ist dieser zu groß, wird das Gas gewissermaßen in die Bronchien hineingedrückt. Unter Bläschenbildung kann Helium in die Blutbahn gelangen. Käme es auf diesem Wege bis ins Gehirn, würde es dort zu einer Gehirnembolie kommen, sodass schlaganfallähnliche Symptome aufträten. In ganz schweren Fällen könnten ganze Hirnregionen aufgrund der Gehirnembolie absterben.

Man beschränke sich also auf das Befüllen von Luftballonen. Damit kann man nichts falsch machen.

Was muss man über das Gas Helium generell wissen?

Helium gehört zu den Edelgasen. Im Periodensystem wird es mit „He“ abgekürzt. Selbst bei extrem niedrigen Temperaturen ist es dem Helium möglich, gasförmig zu bleiben. Es ist unsichtbar, da es sowohl geruchslos, farblos, als auch geschmacksneutral ist. Es gilt als ungiftig, was, wie wir bereits wissen, nur bedingt korrekt ist. Es ist nicht im Stande, molekulare Verbindungen einzugehen.

Helium ist ursprünglich das zweithäufigste Element im Universum gewesen. Nach dem Urknall konnten ganze 25% der „irdischen“ Materie dem Helium zugerechnet werden. Heute ist Helium sehr selten geworden. Experten gehen von einer zukünftigen Heliumknappheit aus. Helium kann nur in vier Ländern der Welt gefördert werden.

Natürlich wird es nicht nur zum Befüllen von Luftballonen genutzt. In verschiedenen Industriezweigen ist es von großer Bedeutung.

  • Als Bestandteil von Atemgas, um das Atmen zu erleichtern
  • Als Bestandteil vom Luftgemisch in Taucherflaschen
  • Als Treib- und Packgas in der Lebensmittelindustrie
  • Als Kühlmittel
  • Als Verdrängungsgas für Treibstoff-Behälter in der Raketentechnik
  • Als Hilfsmittel um Lecks in Vakuumanlagen
Scroll to Top